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Juni 3, 2024
Energiewende-Fonds zur Mobilisierung von privatem Kapital
Finanzierungsbedarf der Energiewende
Die Energiewirtschaft in Deutschland benötigt erhebliche Investitionen für den Ausbau erneuerbarer Energien, die Erweiterung der Strom- und Gasnetze, die Dekarbonisierung des Wärmesektors und die Entwicklung der Wasserstoffwirtschaft. Laut dem aktuellen „Fortschrittsmonitor 2024“ wird der Investitionsbedarf auf mehr als 721 Milliarden Euro bis 2030 und 1,2 Billionen Euro bis 2035 geschätzt.
Konzept des Energiewende-Fonds
Ein neues Konzeptpapier stellt einen Energiewende-Fonds (EWF) vor, der privates Eigenkapital für Energieunternehmen mobilisieren soll. Der Fonds soll mit einem Startkapital von 30 bis 50 Milliarden Euro ausgestattet werden. Das Ziel ist es, die Eigenkapitalquote der Unternehmen zu erhöhen, um ihre Attraktivität für potenzielle Kreditgeber zu steigern.
Herausforderungen bei der Finanzierung
Investitionen in die Energiewende werden derzeit größtenteils durch Kredite finanziert. Die zukünftige Investitionstätigkeit muss jedoch erheblich gesteigert werden, was zu einer Senkung der Eigenkapitalquote führen würde. Unternehmen mit niedriger Eigenkapitalquote sind weniger attraktiv für Kreditgeber, weshalb die Eigenkapitalquote erhöht werden muss.
Attraktive Konditionen durch den Fonds
Der Fonds soll professionelle Fondsstrukturen sowie staatliche Maßnahmen wie Garantien oder Bürgschaften bieten, um sowohl Kapitalnehmern als auch Kapitalgebern attraktive Konditionen zu ermöglichen. Eigenkapital ist aufgrund des höheren Risikos das teuerste Kapital auf dem Finanzmarkt.
Notwendigkeit politischer Unterstützung
Die Energiewende wird nur mit ausreichenden und langfristig verlässlichen Renditen gelingen. Die Politik muss einen passenden Investitionsrahmen schaffen, der insbesondere für den Netzausbau und Investitionen in erneuerbare Energien erforderlich ist. Ein regulatorischer Finanzierungsrahmen muss dem Finanzmarktumfeld entsprechen und Kapitalrückflüsse sicherstellen.
Stärkung des Eigenkapitals
Die Energiebranche investiert in einen klimaneutralen Wirtschaftsstandort Deutschland. Der Finanzierungsbedarf wird in den nächsten Jahren stark steigen, weshalb ein Mix aus verschiedenen Finanzierungsinstrumenten und staatlichen Maßnahmen notwendig ist. Der eigenkapitalstärkende Energiewende-Fonds setzt hier an, steigert die Attraktivität von Investitionen und mobilisiert zusätzliches Kapital.
Unterstützung der Kommunen
Die Energiewende entscheidet sich vor Ort in den Kommunen. Selbst gesunde und leistungsfähige Stadtwerke können die hohen notwendigen Investitionen kaum allein stemmen. Der Fonds unterstützt diese Investitionen und kann durch Risikoübernahmen durch Bund und Länder auch dazu beitragen, Kostensteigerungen für Verbraucher zu dämpfen.
Schuldentragfähigkeit und Hebeleffekte
Die Schuldentragfähigkeit vieler Unternehmen ist bereits ausgeschöpft. Der EWF konzentriert sich daher zunächst auf die Stärkung des Eigenkapitals und die daraus resultierenden Hebeleffekte für die Kreditaufnahme. Die Energiewende wird nur gelingen, wenn Energieunternehmen alle verfügbaren Finanzierungsmöglichkeiten nutzen, einschließlich Eigenkapitalerhöhungen.