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Januar 22, 2025Bürgerenergie: Wahlprogramm und Kampagne zur Bundestagswahl
Die Stimme der Bürgerenergie im Wahlkampf
Das Bündnis Bürgerenergie (BBEn), die Naturstrom AG und die Bürgerenergiegenossenschaft „WirMachenEnergie“ haben ein umfassendes Bürgerenergie-Wahlprogramm für die Bundestagswahl präsentiert. Die Initiative fordert von der nächsten Bundesregierung mehr Planungssicherheit, Energy Sharing und eine stärkere Beteiligung an der Wärmewende.
Unter dem Motto „Mitbestimmen und mitverdienen – Bürgerenergie ist gelebte Demokratie“ haben die Organisationen zudem eine Online-Kampagne gestartet. Die Inhalte werden auf Plattformen wie LinkedIn, Instagram, Facebook und X verbreitet.
Sechs zentrale Forderungen der Bürgerenergie
- Planungssicherheit für kleine und mittlere Akteure im neuen Strommarktdesign
- Abschaffung der Sperrfrist bei Ausnahmen von Ausschreibungen
- Umsetzung von Energy Sharing, Mieterstrom und gemeinschaftlicher Gebäudeversorgung
- Aufnahme eines Bürgerenergieziels in den Koalitionsvertrag
- Bürgschaftsprogramm für Wärmeprojekte
- Erweiterung des Förderprogramms Bürgerenergiegesellschaften mit Klimasozialplan-Mitteln
Die Forderungen zielen darauf ab, Bürgerenergie als zentralen Akteur der Energiewende stärker zu fördern und Hindernisse wie negative Strompreise und geringe Direktvermarktungsschwellen zu beseitigen.
Lokale Wertschöpfung und Netzstabilität
Ein weiterer Schwerpunkt des Programms liegt auf der Förderung von Nahwärmenetzen und Quartiersprojekten. „Mit Nahwärmenetzen können engagierte Bürger die Wärmewende vorantreiben und gleichzeitig die lokale Wertschöpfung sichern“, erklärt Tim Loppe, Pressesprecher der Naturstrom AG. Dazu schlägt das Bündnis ein bundesweites Bürgschaftsprogramm vor, um kleineren Akteuren den Zugang zu Kapital zu erleichtern.
Zudem wird die Flexibilisierung der Stromnutzung gefordert. Lokaler Stromverbrauch durch Energy Sharing könne den Ausbau der Stromnetze reduzieren und die Energiewende beschleunigen.
Blick auf die kommende Legislaturperiode
Die Bürgerenergie-Initiatoren betonen, dass ihre Forderungen nicht nur für die Zukunft, sondern auch für aktuelle Herausforderungen relevant sind. Die Absenkung der Direktvermarktungsschwelle und der Wegfall der Absicherung bei negativen Strompreisen könnten kleine Akteure aus dem Markt drängen, so Kristina Wittig von „WirMachenEnergie“. Sie fordert daher eine klare Positionierung der Politik zur Unterstützung der Bürgerenergie.