Das australische Unternehmen Vulcan Energy hat im Oberrheingraben bei Frankfurt eine Pilotanlage für die Lithiumproduktion in Betrieb genommen. Ziel ist es, ab 2026 im kommerziellen Betrieb Lithium für die Batterieproduktion von bis zu einer halben Million Elektroautos zu fördern.

Einweihung der Optimierungsanlage "CLEOP"

Am Freitag wurde die sogenannte Optimierungsanlage "CLEOP" in Höchst offiziell eingeweiht. Diese Anlage dient der Prozessoptimierung und Produktqualitätstests. Hier soll das Personal auf die kommerzielle Lithiumgewinnung vorbereitet werden, die später in der Produktionsanlage in Landau erfolgt. Das Unternehmen plant, das gewonnene Lithiumchlorid in Lithiumhydroxid umzuwandeln, ein wichtiger Rohstoff für die Batteriefertigung.

Umweltfreundliche Technologie

Vulcan Energy setzt auf eine umweltfreundliche Methode, bei der Tiefengrundwasser, das Lithium enthält, mittels Geothermie erhitzt wird. Der entstehende Dampf wird zur Energieerzeugung genutzt, bevor das abgekühlte Wasser zurück in die Erde gepumpt wird. Damit sollen die ökologischen Auswirkungen des Lithiumabbaus minimiert werden. Diese Technologie ist in Europa bisher einzigartig.

Politische Unterstützung und Förderung

Zur Eröffnung der Pilotanlage reiste auch der hessische Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) an. Er betonte die Bedeutung des Projekts, um die Abhängigkeit von chinesischen Lithiumimporten zu reduzieren. „Deutschland und Europa müssen ihre Versorgung mit wichtigen Batterierohstoffen selbst sichern“, erklärte Rhein.

Die Wirtschaftssekretärin von Rheinland-Pfalz, Petra Dick-Walther (FDP), hob die strategische Bedeutung des Projekts hervor. Es trage zur Stärkung der deutschen Wirtschaft bei und mache sie widerstandsfähiger gegenüber globalen Lieferkettenproblemen. Erst kürzlich hat die Bundesregierung eine Förderung von 100 Millionen Euro zugesagt, um die Wärmeversorgung der Stadt Landau mit der Abwärme der Anlage zu unterstützen.

Zukunftsaussichten

In der ersten kommerziellen Phase der Lithiumproduktion in Höchst plant Vulcan Energy, jährlich etwa 24.000 Tonnen Lithium zu fördern. Dies würde ausreichen, um die Batterien von rund 500.000 Elektrofahrzeugen zu produzieren und einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Mobilität in Europa zu leisten.