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Dezember 16, 2024Überraschendes Aus für Agri-Photovoltaik-Projekt mit 120 Megawatt von Vattenfall in Mecklenburg-Vorpommern
Malchin, 19. November 2024 – Ein geplantes Agri-Photovoltaik-Projekt von Vattenfall mit einer Leistung von 120 Megawatt ist in der Stadtvertretung von Malchin (Mecklenburgische Seenplatte) gescheitert. Die Stadtvertreter lehnten die notwendigen Änderungen des Flächennutzungsplans am 11. Dezember 2024 ab, obwohl das Projekt zuvor in den Fachausschüssen Zustimmung gefunden hatte. Das Vorhaben galt als eines der größten Agri-PV-Projekte Deutschlands.
Details zum gestoppten Projekt
Das Projekt „Agri-PV-Anlage Duckow“ war auf einer Fläche von insgesamt 157 Hektar geplant, von denen etwa 130 Hektar für die Solarmodule vorgesehen waren. 85 Prozent der Fläche sollten landwirtschaftlich nutzbar bleiben. Die Anlage sollte mit einachsiger Nachführung der Module realisiert werden, um die landwirtschaftliche Bewirtschaftung zwischen den Modulreihen zu ermöglichen. Vattenfall plante, die Kosten für Planung und Erschließung vollständig zu übernehmen.
Die Abstimmung der Stadtvertretung überraschte viele Beteiligte, darunter Bürgermeister Axel Müller (CDU), der sich zuvor positiv über das Vorhaben geäußert hatte. Insbesondere Vertreter der AfD und des BSW hatten das Projekt als Gefahr für die Landwirtschaft kritisiert, obwohl die Planungen den gesetzlichen Vorgaben entsprachen.
Reaktionen und mögliche Zukunft des Projekts
Bei Vattenfall zeigte man sich enttäuscht, äußerte sich aber zunächst nicht näher zum Beschluss. Bürgermeister Müller sprach gegenüber dem NDR von der Möglichkeit, das Projekt in einer überarbeiteten Form erneut einzubringen, schätzte die Chancen dafür jedoch als gering ein.
Vattenfall hat in der Region bereits Erfahrungen mit ähnlichen Projekten gesammelt. Im September 2023 begann der Konzern in Tützpatz, ebenfalls in der Mecklenburgischen Seenplatte, mit dem Bau einer Agri-PV-Anlage mit 79 Megawatt Leistung auf 93 Hektar Fläche. Das Projekt wird ohne EEG-Förderung realisiert.
Ein Rückschlag für die Energiewende
Das Aus für das Malchiner Projekt ist ein Rückschlag für die Energiewende in der Region. Agri-Photovoltaik bietet die Möglichkeit, Energieerzeugung und Landwirtschaft zu verbinden und gleichzeitig Flächen effizient zu nutzen. Projekte wie das in Malchin geplante Modell können helfen, die Klimaziele zu erreichen und die Energieversorgung nachhaltiger zu gestalten.
Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) betont, dass bessere Rahmenbedingungen für Agri-PV nötig seien, um den Ausbau dieser Technologie zu fördern. Die politische Unterstützung auf lokaler Ebene spielt dabei eine entscheidende Rolle.
Fazit
Das überraschende Scheitern des Agri-PV-Projekts in Malchin zeigt die Herausforderungen bei der Umsetzung solcher Vorhaben, insbesondere wenn politische und landwirtschaftliche Interessen aufeinandertreffen. Ob das Projekt in einer überarbeiteten Form eine zweite Chance erhält, bleibt ungewiss. Für die Energiewende wäre eine stärkere Unterstützung von Agri-PV-Projekten jedoch ein wichtiger Schritt.