Enervis-Batteriespeicher-Index: Signifikanter Rückgang der Erlöse im Juli
September 1, 2025Zehn Punkte für mehr Photovoltaik-Dachanlagen
September 1, 2025Vielen Dank, dass Sie sich Zeit für dieses Interview nehmen, Frau Immitzer. Sie sprachen gerade über die Abschaffung der Mehrwertsteuerbefreiung für kleine Photovoltaikanlagen und deren Auswirkungen. Könnten Sie bitte genauer erläutern, wie sich das auf den Photovoltaik-Zubau ausgewirkt hat?
**Vera Immitzer**: Natürlich gerne. Die Befreiung von der Mehrwertsteuer bei kleinen Photovoltaikanlagen bis 35 Kilowatt war ursprünglich eine sehr positive Maßnahme, die viele Hausbesitzer und kleine Unternehmen motiviert hat, in erneuerbare Energien zu investieren. Diese Anlagen decken typischerweise den Stromverbrauch eines Einfamilienhauses oder eines kleinen Unternehmens. Mit der Abschaffung dieser Steuerbefreiung im Frühjahr durch die neue Regierung sahen wir jedoch eine sofortige Verlangsamung beim Zubau neuer Anlagen.
Wie genau sich die Anzahl der Installationen verändert hat, lässt sich noch nicht endgültig sagen, da wir auf detaillierte Daten warten. Aber die ersten Anzeichen zeigen eine spürbare Verlangsamung, und viele unserer Mitglieder berichten von einer Zunahme an Zögern bei potenziellen Investoren.
**Interviewer**: Sie erwähnten auch, dass die Diskussionen um mögliche Netzgebühren zu Verunsicherungen führen. Könnten Sie darauf näher eingehen?
**Vera Immitzer**: Ja, sicher. Neben der Mehrwertsteuerproblematik gibt es Befürchtungen, dass zukünftig Netzgebühren für die Einspeisung von Strom aus Photovoltaikanlagen erhoben werden könnten. Diese Gebühren würden die Wirtschaftlichkeit einer Investition in Solartechnologie weiter beeinträchtigen.
Es ist bereits eine Herausforderung, Kleinverbraucher zur Investition in Solarenergie zu bewegen, wenn die ökonomischen Anreize nicht stark genug sind. Netzgebühren würden diese Anreize weiter schwächen und könnten zu einer noch stärkeren Verlangsamung des Zubaus führen.
**Interviewer**: Welche Maßnahmen würden Sie empfehlen, um diesen Trends entgegenzuwirken?
**Vera Immitzer**: Wir brauchen klare und positive Anreize für die Bürgerinnen und Bürger sowie für Unternehmen, um in nachhaltige Energiequellen zu investieren. Die Wiedereinführung der Mehrwertsteuerbefreiung wäre ein wichtiger Schritt. Zusätzlich könnten verbesserte Förderprogramme und eine Garantie, dass keine Netzgebühren auf selbst genutzten oder ins Netz eingespeisten Strom erhoben werden, helfen, das Vertrauen in die Photovoltaik als lohnende Investition zu stärken.
**Interviewer**: Vielen Dank, Frau Immitzer, für diese Einblicke. Wie sieht Ihrer Meinung nach die Zukunft der Photovoltaik in unserem Land aus?
**Vera Immitzer**: Trotz der aktuellen Herausforderungen bin ich optimistisch, dass die Photovoltaik eine zentrale Säule unserer Energiezukunft bleiben wird. Sie ist eine der saubersten und nachhaltigsten Energiequellen. Mit der richtigen politischen Unterstützung und den passenden Rahmenbedingungen kann sie wesentlich dazu beitragen, unsere Energieversorgung nachhaltiger zu gestalten.