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Mai 8, 2025Marktwert Solar sinkt im April 2025 auf nur noch 3,04 Cent pro Kilowattstunde
Mai 2025 – Deutschland. Der Marktwert Solar ist im April 2025 auf den tiefsten Stand seit Monaten gefallen: Nach Angaben der deutschen Übertragungsnetzbetreiber betrug er nur noch 3,04 Cent pro Kilowattstunde. Zum Vergleich: Im März lag der Wert noch bei 5,03 ct/kWh, im Februar sogar bei 11,10 ct/kWh.
Spotmarktpreis fällt ebenfalls deutlich
Auch der durchschnittliche Strompreis am Spotmarkt ist im April deutlich gesunken. Er lag bei 7,79 ct/kWh – ein Rückgang gegenüber den 9,47 ct/kWh im März und den 12,85 ct/kWh im Februar. Zum Vergleich: Im April 2024 lag der Spotmarktpreis bei durchschnittlich 6,24 ct/kWh. Die Preisdynamik zeigt damit erneut, wie stark Angebot und Nachfrage sowie das Wetter Einfluss auf den Markt nehmen.
Vergleich zum Vorjahr: Rückgang setzt sich fort
Im April 2024 lag der Marktwert Solar noch bei 3,80 ct/kWh – das Niveau im laufenden Jahr liegt also noch einmal 20 Prozent darunter. Für Betreiber von PV-Anlagen, die ihren Solarstrom über das Marktprämienmodell direkt vermarkten, bedeutet dies geringere Erlöse und eine stärkere Abhängigkeit von der Marktprämie als Ausgleich.
Entwicklung bei Windenergie
Während die Photovoltaik mit einem signifikanten Rückgang beim Marktwert zu kämpfen hat, zeigen sich die Marktwerte der Windenergie im April etwas stabiler. Der Wert für Wind an Land sank leicht von 7,51 auf 7,31 ct/kWh. Deutlicher war der Rückgang bei Offshore-Wind, die von 8,14 auf 7,32 ct/kWh fiel.
Hintergrund: Warum sinkt der Marktwert Solar?
Der Marktwert Solar beschreibt den durchschnittlich erzielten Börsenpreis für Solarstrom im Monatsmittel. Er ist besonders relevant für Anlagenbetreiber, die ihren Strom direktvermarkten. Sinkt der Marktwert, reduziert sich der erzielte Erlös – es sei denn, die Marktprämie gleicht die Differenz zur Einspeisevergütung gemäß EEG aus.
Gründe für den Rückgang im April 2025 sind unter anderem:
- Ein außergewöhnlich sonniger Frühling mit hohem PV-Ertrag
- Ein starker Zubau an Photovoltaik-Leistung, vor allem in Süddeutschland
- Gleichzeitig geringere Nachfrage durch milde Temperaturen und vollen Speicherfüllständen
Folgen für Anlagenbetreiber und Direktvermarkter
Für Betreiber von Neuanlagen mit niedrigen Einspeisevergütungssätzen kann die Direktvermarktung aktuell nur dann lukrativ sein, wenn der Marktwert Solar deutlich über dem garantierten EEG-Tarif liegt. Das ist derzeit nicht der Fall. Durch die sinkenden Marktwerte gewinnen Absicherungsmodelle wie Power Purchase Agreements (PPA) oder Speicherlösungen zur Eigenverbrauchsoptimierung an Bedeutung.
Ein weiteres Problem: Während bei hohen Marktwerten die Marktprämie gering ist, steigen bei niedrigen Marktwerten die staatlichen Ausgleichszahlungen. Damit steigen Belastungen für das EEG-Konto, was langfristig neue politische Diskussionen über Fördermodelle auslösen könnte.
Ausblick: Stabilisierung oder weiterer Preisverfall?
Ob der Marktwert Solar im kommenden Monat wieder steigt, hängt stark vom Wetter und der Netzauslastung ab. Sollte sich der Mai ebenfalls als sonnenreich und gleichzeitig verbrauchsschwach zeigen, ist ein weiterer Rückgang nicht ausgeschlossen. Erst wenn der Strombedarf steigt – etwa durch höhere Industrieproduktion oder zunehmenden Verbrauch durch Elektromobilität – könnte eine Gegenbewegung einsetzen.
Fazit
Mit nur 3,04 ct/kWh hat der Marktwert Solar im April 2025 ein neues Jahrestief erreicht. Für viele Betreiber stellt sich nun erneut die Frage nach der Wirtschaftlichkeit der Direktvermarktung unter den aktuellen Marktbedingungen. Flexibilitätsoptionen, Speicherintegration und langfristige Absicherungen gewinnen zunehmend an Bedeutung für eine stabile PV-Vergütung.