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August 8, 2025SMA Solar 2025: Halbjahreszahlen mit deutlichem Ergebnisrückgang
Niestetal, 8. August 2025 – Redaktion Solaraktuell
Die SMA Solar Technology AG hat ihre finalen Zahlen für das erste Halbjahr 2025 veröffentlicht. Mit einem Konzernumsatz von 684,9 Mio. Euro liegt das Unternehmen deutlich unter dem Vorjahreswert (759,3 Mio. Euro). Das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) lag bereinigt bei 55,1 Mio. Euro, inklusive Sondereffekten jedoch nur bei 9,1 Mio. Euro. Unterm Strich stand ein negatives Konzernergebnis von –42,4 Mio. Euro. Besonders belastet war erneut die Division Home & Business Solutions (HBS), während das Großanlagengeschäft stabil blieb.
Schwäche im Privat- und Gewerbemarkt drückt Ergebnis
In der Division HBS sank der Umsatz auf 116,1 Mio. Euro – ein Einbruch um fast 50 % gegenüber dem Vorjahr. Hoher Lagerbestand im Handel, schwache Nachfrage in Deutschland sowie zunehmender Wettbewerbsdruck aus Asien führten zu einem EBIT von –129,2 Mio. Euro. Zusätzlich belasteten Wertberichtigungen auf Vorräte und Rückstellungen das Ergebnis.
„Der Markt für Heim- und Gewerbeanlagen verzeichnete im ersten Halbjahr 2025 eine weiterhin schwache Entwicklung“, erklärt Jürgen Reinert, Vorstandsvorsitzender der SMA Solar Technology AG.
Großprojekte stabil – Large Scale Solutions wachsen weiter
Die Division Large Scale & Project Solutions konnte sich gegen den Trend behaupten. Mit einem Umsatz von 568,8 Mio. Euro (H1 2024: 535,8 Mio. Euro) und einem EBIT von 113,4 Mio. Euro bestätigte sie ihre Rolle als Ertragsträger des Konzerns. Hier profitiert SMA von Großprojekten mit hoher Auslastung und gesteigerter Produktivität.
Einmaleffekte belasten die Konzernbilanz
Das operative Konzernergebnis wurde durch mehrere Einmaleffekte deutlich belastet: Schadensregulierungen und Wertberichtigungen führten zu einem reduzierten EBITDA von 9,1 Mio. Euro. Das EBIT lag bei –19,0 Mio. Euro, die EBIT-Marge sank auf –2,8 %.
Der Free Cash Flow verbesserte sich dagegen signifikant auf 65,5 Mio. Euro (H1 2024: –202,6 Mio. Euro), die Nettoliquidität stieg auf 135,0 Mio. Euro. Die Eigenkapitalquote lag bei 33,4 %.
Auftragsbestand solide, aber rückläufig
Zum 30. Juni 2025 lag der Auftragsbestand bei 1,16 Mrd. Euro – rund 14 % unter dem Vorjahreswert. Rund 848 Mio. Euro davon entfallen auf das Produktgeschäft. Trotz Rückgangs bleibt die Pipeline solide.
Jahresprognose am unteren Rand eingegrenzt
Bereits im Mai wurde die Jahresprognose angepasst. Erwartet wird nun ein Umsatz zwischen 1.500 und 1.550 Mio. Euro sowie ein EBITDA zwischen 70 und 80 Mio. Euro – jeweils am unteren Ende der Bandbreite. Grund sind neben makroökonomischen Unsicherheiten auch potenzielle Auswirkungen des neuen US-Steuergesetzes OBBBA („One Big Beautiful Bill“).
„Wir planen in Szenarien und evaluieren Handlungsoptionen, um flexibel auf Marktveränderungen reagieren zu können“, so Kaveh Rouhi, Finanzvorstand der SMA.
Branchenbewertung: SMA steht vor strategischer Weichenstellung
Der deutliche Rückgang im margenstarken HBS-Segment ist ein Warnsignal für die gesamte Solarbranche. Die angespannte Wettbewerbslage bei Residential- und C&I-Systemen sowie der Preisdruck durch asiatische Anbieter machen eine Neuaufstellung vieler Hersteller nötig. SMA setzt auf Portfoliostraffung, Effizienzsteigerung und projektbasiertes Wachstum.
Positiv bleibt die stabile Entwicklung im Großanlagengeschäft, das auch unter geopolitischen Unsicherheiten als resilient gilt. Die angekündigte Szenarioplanung und Liquiditätsstärke lassen dem Konzern Spielraum, um auf Marktrisiken zu reagieren.
Ausblick
SMA wird am 7. August 2025 in einer Analystenkonferenz weitere Details zur Geschäftsentwicklung vorstellen. Die vollständigen Halbjahreszahlen sind auf www.sma.de/ir/finanzberichte abrufbar.