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November 18, 2024Meyer Burger sieht finanzielle Restrukturierungsbemühungen gefährdet
Bern, 14. November 2024 – Der Schweizer Photovoltaik-Hersteller Meyer Burger steht vor einer ungewissen Zukunft. Der US-amerikanische Projektierer D. E. Shaw Renewable Investments (DESRI) hat den bestehenden Rahmenvertrag mit sofortiger Wirkung gekündigt. Dieser Schritt bedroht die Bemühungen des Unternehmens um eine finanzielle Restrukturierung und könnte zu einer Insolvenz führen.
Kündigung des Abnahmevertrags durch DESRI
DESRI war einer der wichtigsten Modulabnehmer für Meyer Burger. Im Jahr 2022 schlossen beide Unternehmen eine Liefervereinbarung ab, die die Abnahme von mindestens 3,75 Gigawatt und bis zu 5 Gigawatt Heterojunction-Solarmodulen ab 2024 vorsah. Diese Vereinbarung war entscheidend für die Expansion von Meyer Burger in den US-Markt und half dem Unternehmen, Finanzmittel für die Produktionsstätte in Goodyear, Arizona, zu sichern.
Nun hat DESRI den Vertrag gekündigt, was die Restrukturierungsbemühungen des Unternehmens erheblich beeinträchtigen könnte. „Meyer Burger analysiert derzeit das Kündigungsschreiben und die Situation. Das Unternehmen geht davon aus, dass die finanziellen Restrukturierungspläne, die bereits weit fortgeschritten sind, wahrscheinlich beeinträchtigt werden“, teilte Meyer Burger am Freitag mit.
Finanzielle Situation und drohende Insolvenz
Die finanzielle Lage von Meyer Burger ist angespannt. Der Photovoltaik-Hersteller legte Ende Oktober seine Halbjahreszahlen für 2024 vor, die einen Umsatz von 48,7 Millionen Euro und einen EBIT-Verlust von -321,7 Millionen Euro auswiesen. Der Vorstand betonte, dass eine Finanzierungslücke in hoher zweistelliger Millionenhöhe besteht. Meyer Burger führt derzeit fortgeschrittene Verhandlungen mit Inhabern der bestehenden Wandelschuldverschreibungen, die 2027 und 2029 fällig werden.
„Angesichts der aktuellen Verschuldung und des hohen Cash-Burns ist ein erfolgreicher Abschluss der Restrukturierungsbemühungen in sehr kurzer Zeit erforderlich, um die Unternehmensfortführung zu gewährleisten“, erklärte der Vorstand von Meyer Burger.
Branchenausblick und mögliche Auswirkungen
Der drohende Verlust des Abnahmevertrags mit DESRI könnte Meyer Burger hart treffen, insbesondere da das Unternehmen bereits die Modulfertigung im sächsischen Freiberg eingestellt hat und sich auf den US-Markt konzentriert. Sollte die finanzielle Restrukturierung scheitern, wäre eine Insolvenz des Unternehmens nicht ausgeschlossen. Experten der Solarbranche warnen, dass dies negative Auswirkungen auf die gesamte Wertschöpfungskette der europäischen Photovoltaik-Industrie haben könnte.
„Die Kündigung des Vertrags durch DESRI ist ein schwerer Rückschlag für Meyer Burger und stellt die Zukunft des Unternehmens infrage. Sollte die finanzielle Lücke nicht schnell geschlossen werden, droht ein weiterer Verlust an europäischer Solartechnologie-Expertise“, erklärt Dr. Thomas Klein, Analyst für erneuerbare Energien.
Ausblick und weitere Entwicklungen
Meyer Burger plant, in den kommenden Wochen weitere Informationen zur finanziellen Restrukturierung bekanntzugeben. Die Verhandlungen mit den Inhabern der Wandelschuldverschreibungen könnten entscheidend für die Zukunft des Unternehmens sein. Sollte es Meyer Burger gelingen, neue Investitionen zu sichern, könnte das Unternehmen seine Expansion in den USA fortsetzen. Andernfalls droht eine mögliche Insolvenz, die die gesamte europäische Solarindustrie beeinflussen könnte.