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September 7, 2025Energiewende auf dem eigenen Balkon: TH Köln installiert Balkonkraftwerke in Mehrgenerationenhaus
Die Energiewende ist eine der größten gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit – und sie beginnt im Kleinen. Im Projekt „DIY Energiewende“ zeigt die TH Köln, wie durch Technik, Bildung und gemeinschaftliches Handeln ein nachhaltiger Wandel im Alltag der Menschen verankert werden kann. In einem Mehrgenerationenhaus in Köln-Neuehrenfeld wurden dazu 17 Balkonkraftwerke installiert. Die Bewohner*innen werden nicht nur technisch geschult, sondern aktiv in das Energiemonitoring eingebunden – ein Modellprojekt für urbane Teilhabe.

Bild: Im Projekt „DIY Energiewende“ der TH Köln werden 17 Balkonkraftwerke in einem Kölner Mehrgenerationenhaus installiert. Die Workshops fördern das Bewusstsein für Energie und Technik. (Foto: TH Köln)
Partizipation, Bildung, Nachhaltigkeit – vereint in einem Reallabor
Das interdisziplinäre Projekt wird von Prof. Dr. Valérie Varney geleitet und von Dr. Eva-Maria Grommes koordiniert. Ziel ist es, nicht nur technischen Zugang zu erneuerbarer Energie zu schaffen, sondern das Thema Energie als soziale und kulturelle Praxis im Alltag der Menschen zu verankern. Das Projekt wird von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) mit rund 250.000 Euro gefördert und läuft bis März 2027.

Bild: Visualisierung: So könnte ein mit Balkonkraftwerken ausgestattetes Mehrparteienhaus nach der Installation aussehen. (Grafik: Keivan Akbari / TH Köln)
Im Rahmen des Projekts werden die teilnehmenden Haushalte mit eigenen Mini-Solaranlagen (Stecker-PV) und Messtechnik ausgestattet. Diese ermöglicht es, Energieerzeugung, Verbrauch und Einsparung in Echtzeit zu erfassen. Zusätzlich fördern Energiespar-Challenges und Workshops die Reflektion über das eigene Verhalten – ganz im Sinne einer „transformativen Bildung“.
Balkonkraftwerke als Instrument der sozialen Innovation
„Wir wollen die Teilnehmenden ermutigen, kreative und nachhaltige Lösungen für aktuelle Herausforderungen zu entwickeln und diese in ihr Umfeld weiterzutragen“, erklärt Dr. Grommes. Die Idee dahinter: Energiewende als gelebte Praxis. Dabei wird nicht nur über technische Machbarkeit diskutiert, sondern auch über soziale Gerechtigkeit, Zugänglichkeit und lokale Wirkung.

Bild: In Deutschland gibt es rund 530 Mehrgenerationenhäuser – ein enormes Potenzial für die Umsetzung von Energiewendeprojekten wie Balkonkraftwerke. (Foto: Keivan Akbari / TH Köln)
Gesellschaftliche Wirkung und bundesweiter Transfer
Mehrgenerationenhäuser gelten als Mikrokosmen urbaner Gesellschaft. Sie vereinen junge und alte Menschen, verschiedene Lebensrealitäten und Werte. Genau hier setzt die TH Köln an: mit dem Ziel, Methoden zu entwickeln, die sich bundesweit übertragen lassen. Die Kombination aus Technikvermittlung, sozialwissenschaftlicher Begleitung und aktiver Einbindung aller Beteiligten soll auch anderen Kommunen und Initiativen als Vorbild dienen.
Weitere Informationen, Hintergründe zum Projekt und Einblicke in das Reallabor gibt es unter:
Projektseite der TH Köln |
Projektvorstellung der DBU
Ein Überblick über die bisherige Umsetzung, Stimmen der Beteiligten sowie technische Hintergründe findet sich zudem im Bericht:
Strompreisreport August 2025 – Rabot Energy
Fazit: Energiewende wird greifbar, wenn sie gestaltet werden darf
Das Projekt „DIY Energiewende“ macht deutlich: Nachhaltigkeit ist kein abstraktes Zukunftskonzept, sondern eine Gemeinschaftsaufgabe im Hier und Jetzt. Die TH Köln zeigt beispielhaft, wie durch Bildung, Technik und soziale Prozesse ein neues Verständnis von Energie entstehen kann – dezentral, inklusiv und praktisch. Die Energiewende beginnt auf dem Balkon. Und sie endet in einer aktiven, informierten Gesellschaft.