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August 25, 2025Zehn Balkonkraftwerke im großen Vergleich – was sich für wen lohnt
Grundlage dieses Beitrags ist der Test des F.A.Z. Kaufkompass, der zehn aktuelle Balkonkraftwerke gegenübergestellt hat. Wir fassen die Ergebnisse einordnend zusammen, ergänzen eine praxisnahe Kaufberatung und zeigen, welches System zu welchen Nutzungsszenarien passt. Alle Produktnamen sind Marken der jeweiligen Anbieter.
Warum Balkonkraftwerke gerade jetzt Sinn ergeben
Steigende Strompreise, der Wunsch nach mehr Unabhängigkeit und vereinfachte Regeln für steckerfertige PV-Anlagen lassen den Markt wachsen. Für Mieterinnen und Mieter oder Eigentümer ohne großes Dach sind Balkonkraftwerke eine Low‑Barrier‑Option, um sofort eigenen Solarstrom zu erzeugen. Entscheidend für die Wirtschaftlichkeit sind eine unkomplizierte Installation, verlässliche Erträge – und, sofern vorhanden, ein gut abgestimmter Speicher, der mittags erzeugten Solarstrom in die Abendstunden verschiebt.
So liest du unsere Einordnung
Der F.A.Z. Kaufkompass hat zehn Sets getestet. Wir übernehmen keine wörtlichen Passagen, sondern ordnen die Modelle redaktionell neu und nutzerorientiert:
- Alltagstauglichkeit: Montage, Bedienung, Lärm, App-Erfahrung.
- Systemlogik: Wechselrichter, Speicherpfad, Erweiterbarkeit.
- Nutzerszenarien: Wohnung/Haushalt, Tagesprofil, Platz, Budget.
- Zukunftssicherheit: Kompatibilität, Nachrüstpfade, Software‑Support.
Preisangaben sind Indikationen zum Testzeitpunkt und können sich ändern.
Kurzüberblick: zehn getestete Systeme
Im F.A.Z.-Test tauchen u. a. folgende Produktlinien/Modelle auf (alphabetisch sortiert):
- Anker Solix Solarbank 3 Pro (Testsieger im F.A.Z.-Kaufkompass), Anker Solix Solarbank 2 Pro
- EcoFlow Stream Ultra (Komplett-/Wohnzimmerlösung) und Stream Basic Kit (Einstieg ohne Speicher)
- Zendure Hyper 2000 sowie Zendure Solarflow 800 Pro
- Jackery HomePower 2000 Ultra
- Solakon OnBasic und OnPower
- Kleines Kraftwerk Duo (Budget)
Einordnung der Top‑Modelle nach Bedarf
1) Maximale Sorglosigkeit mit Speicher: Anker Solix Solarbank 3 Pro
Als Testsieger führt der F.A.Z. Kaufkompass die Anker Solix Solarbank 3 Pro. Die Stärken: sehr einfache Installation, große integrierte Speicherkapazität, abwärtskompatible Batterien und eine ausgereifte App mit klaren Statusanzeigen. Wer eine „Einmal aufbauen – täglich profitieren“‑Lösung sucht, liegt hier richtig. Einschränkung: Bei dynamischen Stromtarifen ist die Unterstützung laut Testlage noch begrenzt – für die meisten Haushalte ist das aber verschmerzbar, solange der Eigenverbrauch im Vordergrund steht.
2) Wohnzimmer‑/Hausspeicher‑Hybrid: EcoFlow Stream Ultra
Das Stream Ultra ist ein vielseitiger Allrounder, der sich auch als stationärer Hausspeicher einsetzen lässt. Pluspunkte sind die Kompatibilität mit gängigen Mikrowechselrichtern, modulare Erweiterbarkeit und eine benutzerfreundliche App. Die vertikale Bauform ist Geschmackssache und nicht stapelbar – im Wohnumfeld punktet sie jedoch durch leisen Betrieb.
3) Einstieg ohne Speicher: EcoFlow Stream Basic Kit
Wer zunächst ohne Batterie loslegen will, findet im Basic Kit einen günstigen, soliden Start. Der PV‑Eingang ist auf 1.200 W limitiert – für typische Balkonflächen realistisch. Wichtig: Ohne Speicher lohnt sich das Set besonders, wenn tagsüber signifikante Verbraucher laufen (Homeoffice, Küchengeräte, Router/IT, Ladegeräte). Speicher kann später nachgerüstet werden.
4) Modular wachsen: Zendure Hyper 2000
Das Hyper 2000 spielt seine Stärke bei Umzugen, Wohnungswechseln und generell dann aus, wenn die Anlage schrittweise wachsen soll. Die Kombination aus einfacher Installation und hoher Flexibilität überzeugt. Eine dedizierte Notstrom‑Steckdose (echte Insel) fehlt – für klassische Balkon‑Anwendungen ist das aber meist kein Showstopper.
5) Kompaktere Anker‑Variante: Solix Solarbank 2 Pro
Wer die Software‑Qualitäten von Anker sucht, aber mit kleinerem Budget plant, greift zur 2 Pro. Bedienung und App sind stark, die Batterie ist erweiterbar. Bei dynamischen Tarifen gelten ähnliche Einschränkungen wie bei der 3 Pro.
6) Robuste Speicherlösung: Zendure Solarflow 800 Pro
Sehr solide, app‑seitig umfangreich, mit dem Nachteil des vergleichsweise hohen Gewichts. Wer genug Stellfläche hat und eine langlebige, akkuzentrierte Lösung wünscht, bekommt hier ein rundes Set.
7) Sicherheit im Fokus: Jackery HomePower 2000 Ultra
Die integrierten Brandschutz‑Features sind ein klares Plus. In einigen Setups sind Notstrom‑/Inselsteckdosen-Funktionen eingeschränkt; prüfe deshalb genau, was du wirklich brauchst: Geht es um reine Eigenverbrauchsoptimierung oder echte Inseltauglichkeit?
8) Preis‑Leistungs‑Tipp: Solakon OnBasic
Sehr günstiger Einstieg mit sauberer App und Nachrüstpfad Richtung Speicher. Wechselrichter und Batterie müssen je nach Aufbau separat ergänzt werden – dafür bleibt die Lösung ausgesprochen budgetfreundlich.
9) Leistungsstarkes Set: Solakon OnPower
Für Haushalte mit höherem Bedarf: das Set zielt auf hohe Generatorleistung und eine starke App‑Erfahrung. Keine echte Notstrom‑Steckdose – im Standard‑Betrieb am Balkon ist das aber selten kaufentscheidend.
10) Minimalbudget: Kleines Kraftwerk Duo
Wer mit möglichst wenig Geld starten will, bekommt hier eine einfache, schnell installierte Lösung. Grenzen zeigen sich bei Erweiterbarkeit und Smart‑Meter‑Anbindung – dafür ist der Einstiegspreis sehr attraktiv. Für Stromspar‑Haushalte, die vor allem Grundlasten (Router, Standby) drücken wollen.
Kaufberatung: Finde das Set, das zu deinem Alltag passt
Der beste Test ist immer dein eigenes Nutzungsprofil. Überlege mit diesen Fragen:
- Wann verbrauchst du Strom? Wer tagsüber zu Hause ist, profitiert auch ohne Speicher. Bei Abendspitzen zahlt sich ein Akku aus.
- Wie viel Fläche hast du? Balkonbrüstung, Terrasse, Flachdach, Gartenständer – prüfe Statik, Ausrichtung und Verschattung.
- Willst du umziehen? Dann sind modulare Systeme (z. B. Zendure Hyper) im Vorteil.
- Wie wichtig ist dir App‑Komfort? Gute Apps sparen Zeit: klare Live‑Daten, einfache Zeitpläne, Firmware‑Updates, Remote‑Support.
- Budget & Förderungen: Einstiegssets sind günstig, Speicher treibt den Preis – amortisiert sich aber bei hohem Abendverbrauch.
Technik schnell erklärt: Worauf du bei der Auswahl achten solltest
- Mikrowechselrichter: Core des Systems. Achte auf zulässige Ausgangsleistung und Kompatibilität zu Modulen/Speicherpfad. Viele Sets sind heute „800‑W‑ready“.
- Speicherintegration: Interner Speicher (ein Gehäuse) vs. externer Speicherturm. Intern ist kompakt, extern oft leichter zu erweitern.
- DC‑oder AC‑Kopplung: DC‑Kopplung (zwischen Modul und Wechselrichter) minimiert Wandlungsverluste, AC‑Kopplung ist nachrüstfreundlich.
- App & Firmware: Updates sind Gold wert (Ertragsoptimierung, Sicherheit, Tarif‑Features). Prüfe, ob der Hersteller aktiv pflegt.
- Kabel & Stecksysteme: Saubere Steckverbindungen, UV‑beständige Kabel, Zugentlastung und Spritzwasserschutz erhöhen die Lebensdauer.
Recht & Anmeldung – kurz und knapp
In Deutschland gelten für steckerfertige PV‑Anlagen vereinfachte Regeln. Prüfe lokal: Meldepflicht im Marktstammdatenregister, ggf. Info an den Netzbetreiber, zulässige Wechselrichter‑Leistung, Zähleranforderungen (Rücklaufsperre/Smart Meter) und Montagevorgaben des Vermieters bzw. der Eigentümergemeinschaft. Viele Anbieter liefern entsprechende Anleitungen und Musterformulare mit.
Empfehlungen nach Szenario
Single‑Haushalt mit Tagesverbrauch
Ohne Speicher starten (z. B. EcoFlow Stream Basic, Solakon OnBasic) und später aufrüsten. Ziel: Grundlast senken (Router, Küchengeräte, IT).
Familie mit Abendspitzen
Mit Speicher planen (Anker 3 Pro, Zendure 800 Pro, EcoFlow Stream Ultra). So verschiebst du Mittagsstrom in die Prime‑Time (Kochen, Wäsche, E‑Mobilität langsam laden).
Mieter mit Umzugsoption
Modulare Systeme wählen (Zendure Hyper 2000). Achte auf flexible Ständer/Brüstungshalter und Mietrechtskonformität.
Budget‑Start
Günstige Sets (Kleines Kraftwerk Duo, Solakon OnBasic) nehmen, optimal ausrichten, App nutzen, später Speicher ergänzen.
Preisindikationen (Stand: Testzeitraum laut F.A.Z.)
Beispiele, die im Umfeld des Tests genannt wurden: Anker Solix Solarbank 3 Pro ~1.499 €, EcoFlow Stream Ultra ~1.149 €, EcoFlow Stream Basic Kit ~349 €, Zendure Hyper 2000 ~799 €, Anker Solix Solarbank 2 Pro ~599 €, Zendure Solarflow 800 Pro ~734 €, Jackery HomePower 2000 Ultra ~869 €, Solakon OnBasic ~331 €, Solakon OnPower ~569 €, Kleines Kraftwerk Duo ~359 €. Hinweis: Marktpreise schwanken, Bundle‑Aktionen sind üblich.
FAQ: Häufige Fragen kurz beantwortet
Reicht ein Balkonkraftwerk ohne Speicher?
Ja – wenn tagsüber ausreichend Lasten anliegen. Für Abendspitzen erhöht ein Speicher den Eigenverbrauch spürbar, kostet aber extra.
Kann ich später einen Speicher ergänzen?
Bei vielen Sets ja. Achte auf dafür vorgesehene Schnittstellen und die App‑Unterstützung zur Zeitsteuerung (Laden/Entladen).
Was bringt eine gute App wirklich?
Transparenz (Live‑Daten, Historie), Fehlerdiagnose, einfache Planer (z. B. Ladefenster), Firmware‑Updates. Das spart Zeit und verbessert Erträge.
Muss ich den Vermieter fragen?
Ja, wenn du Mieter:in bist. Viele Vermieter erlauben die Montage an Balkonbrüstungen, sofern baulich unkritisch. Klare Kommunikation und rückbaubare Halterungen helfen.
Fazit
Der F.A.Z. Kaufkompass zeigt: Es gibt nicht das eine perfekte Balkonkraftwerk für alle – wohl aber sehr gute Lösungen für unterschiedliche Lebenssituationen. Wer maximale Bequemlichkeit und ausgereifte Software möchte, ist mit Speicher‑Komplettsystemen wie der Anker Solix Solarbank 3 Pro hervorragend bedient. Wer flexibel wachsen will, fährt mit modularen Systemen (z. B. Zendure Hyper 2000) gut. Preisbewusste kommen mit OnBasic oder dem Kleinen Kraftwerk Duo schnell ins Handeln und können später nachrüsten.
Entscheidend ist, das Set an den tatsächlichen Verbrauch, die Montagesituation und die Erwartung an Komfort (App, Automationen, Speicherlogik) anzupassen. Dann amortisieren sich Balkonkraftwerke nicht nur rechnerisch – sie machen im Alltag einfach Spaß.