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September 1, 2025Vera Immitzer, die Geschäftsführerin des Bundesverbands PV Austria, beobachtet erhebliche Auswirkungen aufgrund der politischen Entscheidungen: Wie bewerten Sie die Aufhebung der Mehrwertsteuerbefreiung für kleine Photovoltaik-Anlagen und die potenziellen Netzgebühren?
**Vera Immitzer:** Die Aufhebung der Mehrwertsteuerbefreiung war ein Rückschritt für die Photovoltaikbranche und insbesondere für kleinere Anlagen bis 35 Kilowatt. Diese Maßnahme hat bei potenziellen Investoren und Eigenheimbesitzern erhebliche Verunsicherung ausgelöst. Die vorige Befreiung hatte einen deutlichen Anstieg im Zubau solcher Anlagen begünstigt, da sie die Investitionskosten erheblich gesenkt hat. Seit der Abschaffung dieser Steuervorteile bemerken wir eine spürbare Verlangsamung in diesem Segment.
**Interviewer:** Was sind die möglichen langfristigen Auswirkungen dieser Veränderung in der Besteuerungspolitik?
**Vera Immitzer:** Langfristig könnte dies zu einer verlangsamten Energiewende führen. Kleine Photovoltaik-Anlagen spielen eine entscheidende Rolle bei der Dezentralisierung der Energieproduktion und sind essenziell für das Erreichen nationaler Klimaziele. Die zusätzliche finanzielle Belastung könnte zudem eine Barriere für neue Marktteilnehmer darstellen, was den Wettbewerb und die Innovation in unserer Branche hemmt.
**Interviewer:** Wie wirken sich die Diskussionen um mögliche Netzgebühren aus?
**Vera Immitzer:** Die Unsicherheit rund um die Netzgebühren trägt weiterhin zur Verunsicherung bei. Viele unserer Mitglieder berichten von einer zögerlichen Investitionsbereitschaft, da unklar ist, welche zusätzlichen Kosten in der Zukunft auf sie zukommen könnten. Dies hat direkte Auswirkungen auf die Planungssicherheit und könnte langfristig dazu führen, dass weniger Photovoltaikanlagen installiert werden.
**Interviewer:** Was wären Ihrer Meinung nach notwendige Schritte, um die Entwicklung der Photovoltaik in Österreich wieder zu beschleunigen?
**Vera Immitzer:** Es ist essenziell, dass die Regierung klare und stabile Rahmenbedingungen schafft. Die Wiedereinführung der Mehrwertsteuerbefreiung für kleine Anlagen könnte ein sofortiger und wirksamer Schritt sein. Ebenso ist Transparenz bei den Netzgebühren notwendig, um die Unsicherheiten zu beseitigen. Wir plädieren zudem für gezielte Förderungen und Unterstützungen, die kleinen und mittelgroßen Projekten zugutekommen, um die Photovoltaik als eine tragende Säule der Energiewende zu etablieren.
**Interviewer:** Vielen Dank, Frau Immitzer, für Ihre Einsichten und Vorschläge zur weiteren Förderung der Photovoltaik in Österreich.