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Photovoltaikanlage finanzieren – Lohnt sich der KfW-Kredit 270?
Stand: Mai 2025 | Von der Redaktion Solaraktuell
Die Investition in eine eigene Photovoltaikanlage ist nicht nur ein Schritt in Richtung Energiewende, sondern auch eine wirtschaftlich sinnvolle Entscheidung. Doch die Anfangsinvestitionen zwischen 10.000 und 30.000 Euro stellen viele Eigenheimbesitzer vor die Frage: Wie lässt sich eine PV-Anlage am besten finanzieren? Wir beleuchten verschiedene Optionen wie Eigenkapital, KfW-Förderkredite und klassische Bankfinanzierungen – inklusive ihrer Vor- und Nachteile.
1. PV-Anlage mit Eigenkapital finanzieren – immer die erste Wahl
Die beste Finanzierung ist die, die keine Zinsen kostet. Wer über Rücklagen auf Tagesgeld- oder Festgeldkonten verfügt, sollte diese für die Anschaffung der PV-Anlage nutzen. Der Vorteil: keine laufenden Kosten, volle Einsparung durch Eigenverbrauch und direkte Amortisation. Wichtig ist dabei, den Notgroschen nicht anzutasten.
2. KfW 270 Kredit: Förderkredit mit Tücken
Die KfW 270 „Erneuerbare Energien – Standard“ ist ein staatliches Förderprogramm zur Finanzierung von Photovoltaikanlagen und Stromspeichern. Der Kredit kann Laufzeiten von bis zu 30 Jahren haben, ist jedoch nur über Partnerbanken erhältlich. Die Zinsen variieren je nach Bonität – von günstigen 3,76 % bis zu über 10 % effektivem Jahreszins.
In der Praxis zeigt sich: Der KfW-Kredit wird meist nur für größere Projekte mit Summen ab 25.000 € angeboten. Viele Banken bieten ihn gar nicht mehr aktiv für Privatkunden an. Eine Finanzierung über KfW 270 lohnt sich daher nur bei guter Bonität und ausreichender Kreditsumme.
3. Klassischer Bankkredit – oft flexibler als gedacht
Wer keine Förderung über die KfW erhält, kann seine Photovoltaikanlage auch mit einem Ratenkredit finanzieren. Besonders bei kleineren Anlagen oder Speichern bis 20.000 Euro kann dies eine flexible Lösung sein. Wichtig: Der Zinssatz sollte unter 5 % liegen, um wirtschaftlich sinnvoll zu bleiben.
Nutzen Sie Vergleichsportale wie Verivox, Smava oder Check24, um die besten Kreditkonditionen zu finden. Achten Sie auf effektive Jahreszinsen, Sondertilgungsmöglichkeiten und geringe Nebenkosten.
4. Baufinanzierung & Grundschuld – bei größeren Investitionen
Steht ohnehin eine Immobilienfinanzierung an oder ist noch eine freie Grundschuld vorhanden, lässt sich ein günstiger Baukredit auch für die PV-Anlage nutzen. Das senkt die Finanzierungskosten oft deutlich unter Ratenkredit-Niveau.
5. Bausparvertrag als Finanzierungslösung
Ein älterer, zuteilungsreifer Bausparvertrag kann ebenfalls zur PV-Finanzierung genutzt werden – inklusive Bauspardarlehen mit oft sehr günstigen Zinssätzen. Diese Variante ist besonders attraktiv für Eigentümer, die flexibel tilgen möchten.
6. Regionale Förderprogramme & Zuschüsse
Neben der Bundesförderung bieten viele Städte, Gemeinden und Länder regionale Zuschüsse für Photovoltaik und Speicher. Diese können einige hundert bis mehrere tausend Euro betragen und verbessern die Wirtschaftlichkeit erheblich.
Tipp: Eine aktuelle Übersicht gibt es auf den Seiten der Landesenergieagenturen oder beim Bundesverband Solarwirtschaft.
Fazit: PV-Finanzierung nur mit klarer Wirtschaftlichkeitsrechnung
Ob KfW-Kredit, Ratenkredit oder Eigenkapital – jede Finanzierungsoption sollte individuell durchgerechnet werden. Eine PV-Anlage rechnet sich dann, wenn sie günstig installiert ist und ein hoher Eigenverbrauch erreicht wird. Vergleichen Sie Angebote sorgfältig, prüfen Sie alle Fördermöglichkeiten und lassen Sie sich im Zweifel von einer unabhängigen Energieberatung unterstützen.