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April 15, 2025
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April 15, 2025Direktvermarktung von PV-Strom: Voraussetzungen, Erlöse und Kosten
Die Direktvermarktung von Solarstrom ist durch das EEG 2025 einfacher geworden – wir erklären, wie sie funktioniert, wann sie sich lohnt und welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen.
EEG-Reform 2025: Weniger Bürokratie für PV-Direktvermarktung
Seit der EEG-Novelle im Februar 2025 ist die Direktvermarktung auch für kleinere PV-Anlagen unter 100 kWp einfacher geworden. Auch Anlagen ohne Fernsteuerbarkeit sind jetzt förderfähig. Für Anlagen mit Speicher gibt es eine vereinfachte Pauschalregelung von bis zu 500 kWh/kWp jährlich, die marktprämienfähig ist.
Wie funktioniert die Direktvermarktung von PV-Strom?
Privathaushalte beauftragen einen Direktvermarkter, der den nicht selbst verbrauchten Strom an der Strombörse verkauft. Dafür erhält der Anlagenbetreiber eine monatliche Vergütung – bestehend aus dem Marktwert und ggf. einer Marktprämie, abzüglich Provision des Anbieters.
Was ist das Marktprämienmodell?
Die Marktprämie gleicht Differenzen zwischen dem Strombörsenpreis (Marktwert) und dem festen anzulegenden EEG-Wert aus. Dieser liegt rund 0,4 Cent pro kWh über der regulären Einspeisevergütung. Die Förderung garantiert also mindestens das Niveau der EEG-Vergütung, mit zusätzlichem Gewinnpotenzial bei höheren Marktpreisen.
Welche Voraussetzungen gibt es für die Direktvermarktung?
- Anmeldung der PV-Anlage bei Netzbetreiber und Bundesnetzagentur
- Vertrag mit einem Direktvermarkter
- Intelligentes Messsystem (Smart Meter)
- Ab 25 kWp: Fernsteuerbarkeit durch den Vermarkter
Seit 2025 ist für Anlagen ab 7 kWp ein Smart Meter verpflichtend. Für kleinere Anlagen bleibt die Teilnahme freiwillig – sie lohnt sich aber unter bestimmten Bedingungen.
Was bringt die Direktvermarktung?
Die Erlöse hängen vom aktuellen Marktwert Solar ab. Dieser schwankte zuletzt stark – von bis zu 40 Cent/kWh (2022) auf unter 4 Cent/kWh (2024). Die geförderte Direktvermarktung schützt vor Verlusten. Für Altanlagen, deren EEG-Vergütung ausgelaufen ist, ist sie meist nicht lohnenswert.
Was kostet die Direktvermarktung?
- Direktvermarkter: ca. 50 €/Monat + ggf. Einrichtungsgebühr (200 €)
- Smart Meter (freiwillig): bis 100 € einmalig + 50–140 €/Jahr
- Steuerungseinheit: bis 50 €/Jahr
Die Kosten variieren je nach Anbieter. Bei verpflichtendem Einbau (ab 7 kWp) sind die Smart-Meter-Kosten gedeckelt.
Wann lohnt sich Direktvermarktung für PV-Strom?
Laut Lumenaza und anderen Direktvermarktern lohnt sich der Umstieg ab einem Mehrerlös von 3 bis 4 ct/kWh im Vergleich zur Einspeisevergütung. Das gilt besonders für Neuanlagen mit niedriger Einspeisevergütung und hohem Überschussstrom.
Welche Anbieter für PV-Direktvermarktung gibt es?
Immer mehr Unternehmen bieten Direktvermarktung auch für private PV-Anlagen ab ca. 15–30 kWp an. Beispiele:
- enplify (Lumenaza)
- Next Kraftwerke
- Sonnen Direktvermarktung
- Stadtwerke & Energieplattformen
Ein Angebotsvergleich ist lohnenswert – viele Anbieter bieten kostenlose Rechner und Beispielangebote an.