Fermin Bustamante, Sie beobachten den Markt für Photovoltaik-Heimspeicher sehr genau. Wie hat sich die allgemeine Kaufzurückhaltung seit dem letzten Sommer entwickelt?

**Fermin Bustamante:** Die Kaufzurückhaltung, die wir bis zum letzten Sommer spürten, war tatsächlich stark ausgeprägt. Viele Haushalte waren zögerlich, in Photovoltaik-Systeme mit Speicherlösungen zu investieren. Das lag unter anderem an Unsicherheiten bezüglich der wirtschaftlichen Entwicklung und der Energiepreisentwicklung. Doch wir haben Anzeichen dafür, dass wir den Tiefpunkt durchschritten haben. Das Interesse und die Nachfrage steigen wieder, insbesondere seit der Verabschiedung des Solarspitzen-Gesetzes und den klaren Vorgaben des Paragrafen 14a des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG).

Wie genau wirken sich diese neuen gesetzlichen Regelungen auf den Markt aus?

**Fermin Bustamante:** Diese Gesetze spielen eine entscheidende Rolle. Das Solarspitzen-Gesetz fördert gezielt den Ausbau von Anlagen, die bei Spitzenlastzeiten am Netz Energie einspeisen können. Das motiviert viele potenzielle Anlagenbetreiber, Photovoltaiksysteme mit Speichern zu installieren, um von den Vergütungen zu profitieren. Paragraf 14a EnWG, der die steuerliche Behandlung und Einspeiseregulation von Selbstversorgern regelt, schafft ebenfalls Klarheit und Anreize für Investoren. Durch diese Regelungen wird es wirtschaftlich attraktiver, in intelligente Energiespeichersysteme zu investieren, was einen direkten Einfluss auf unsere Branche hat.

Können Sie etwas mehr über die Bedeutung der Systemintelligenz in diesem Zusammenhang erläutern?

**Fermin Bustamante:** Natürlich. Systemintelligenz in Photovoltaik-Heimspeichern bedeutet, dass die Systeme nicht nur Energie speichern, sondern auch selbstständig entscheiden können, wann sie Energie speichern, sie ins Netz einspeisen oder den eigenen Verbrauch decken. Diese smarten Systeme können die Energieflüsse optimieren und damit die Effizienz deutlich steigern. Mit den neuen gesetzlichen Rahmenbedingungen werden solche intelligenten Funktionen immer wichtiger, weil sie es ermöglichen, maximalen Nutzen aus den Einspeisevergütungen und steuerlichen Vorteilen zu ziehen.

Sehen Sie weitere Herausforderungen oder Chancen am Horizont für den Markt der Heimspeicher?

**Fermin Bustamante:** Eine der größten Herausforderungen bleibt die Integration von Heimspeichern in das bestehende Energieversorgungssystem und die Koordination mit den Netzbetreibern. Außerdem ist die Rohstoffverfügbarkeit für die Herstellung der Batterien eine fortwährende Herausforderung. Chancen liegen vor allem in der technologischen Weiterentwicklung. Speicherlösungen werden immer effizienter und kostengünstiger. Zudem tragen neue Geschäftsmodelle wie Energiegemeinschaften und virtuelle Kraftwerke, die auf der Verknüpfung von einzelnen Photovoltaik-Heimspeichern basieren, dazu bei, dass unsere Produkte neue Marktsegmente erschließen können.