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Nürnberg, 14. November 2024 – Der Bau einer neuen, 1,7 Kilometer langen Photovoltaik-Freiflächenanlage am nördlichen Zaun des Flughafens Nürnberg hat begonnen. Die Anlage mit einer Leistung von 13,4 Megawatt soll bis Juni 2025 fertiggestellt werden. Entwickelt wird der Solarpark vom Photovoltaik-Spezialisten Greenovative, während der Betrieb durch die Flughafen Nürnberg Energie, eine Tochtergesellschaft des Flughafens, erfolgt.
Erzeugte Energie für den Eigenverbrauch des Flughafens
Die erzeugte Energie der Photovoltaik-Anlage wird direkt in das Stromnetz des Flughafens eingespeist. Greenovative schätzt den Jahresertrag auf 13,4 Gigawattstunden. Zur Maximierung des Eigenverbrauchs plant der Airport die Installation von Stromspeichern sowie einer Power-to-Heat-Anlage, die den erzeugten Strom in Wärme umwandelt. Diese Maßnahme soll die CO2-Emissionen der Wärmeversorgung deutlich senken. Insgesamt wird eine Einsparung von 5.100 Tonnen CO₂ pro Jahr erwartet.
Blendwirkung wird durch Ost-West-Ausrichtung vermieden
Die Anlage ist auf ökologischen Ausgleichsflächen entlang der Start- und Landebahn positioniert. Um eine Blendung der Piloten zu verhindern, sind die fast 23.000 Solarmodule in Ost-West-Richtung ausgerichtet. Diese Anordnung soll nicht nur die Blendwirkung minimieren, sondern auch den Stromertrag in den Morgen- und Abendstunden erhöhen. Die Abstimmung mit der Deutschen Flugsicherung, dem Luftamt Nordbayern und dem Umweltamt der Stadt Nürnberg war aufgrund der besonderen Lage der Anlage notwendig.
Teil des Klimaschutzkonzepts des Flughafens
Der Flughafen Nürnberg hat bereits Erfahrung mit Photovoltaik-Projekten. Im Jahr 2017 wurde die erste PV-Anlage auf einer Flugzeughalle installiert, gefolgt von einer weiteren Anlage auf dem Parkhaus P4 im Jahr 2022. Die neue Freiflächenanlage ist jedoch das bisher größte Solarprojekt des Flughafens. „Die Photovoltaik-Anlage ist ein zentrales Element unseres Transformationskonzepts auf dem Weg zur CO2-Neutralität“, erklärt Michael Hupe, Geschäftsführer des Flughafens Nürnberg. „Durch den Einsatz von Batterie- und Wärmespeichern können wir den produzierten Strom größtenteils am Standort selbst nutzen.“
Unterstützung von Stadt und Politik
Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König betonte die Bedeutung des Projekts für die Klimaziele der Stadt: „Auf neu errichteten Gebäuden gehören Photovoltaik-Anlagen bereits zum Standard. Es ist ein wichtiges Zeichen, dass auch unsere städtischen Beteiligungen wie der Flughafen ihre Potenziale nutzen, um unser Ziel der Klimaneutralität zu erreichen.“ Zudem erklärte König, dass in Kooperation mit der N-Ergie auch Bestandsgebäude der Stadt mit Solaranlagen ausgestattet werden.
Ausblick und weitere Entwicklungen
Der Solarpark am Airport Nürnberg wird voraussichtlich im Juni 2025 in Betrieb gehen und einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele des Flughafens und der Stadt Nürnberg leisten. Mit der Nutzung von Stromspeichern und Power-to-Heat-Anlagen wird der Eigenverbrauch optimiert und die CO2-Bilanz des Flughafens weiter verbessert. Das Projekt könnte als Vorbild für weitere Flughäfen dienen, die ihre Energieversorgung nachhaltiger gestalten wollen.